Reichstädt |
Unser Dorf
(ca. 1460 Einwohner) liegt direkt am Fuße des Osterzgebirges und erstreckt sich in einer
Höhenlage von 360 bis 570 m etwa 6 km lang in einem Tal. Seit 1995 ist Reichstädt ein
Ortsteil von Dippoldiswalde. Bereits 1319 wurde Reichstädt das erste mal urkundlich
erwähnt - in einem Schreiben des Papstes Johann XXII. an den Abt von Osek aus dem Jahre
1319, in dem ein Priester in "Richenstad" genannt wird. Man vermutet, daß die
Gründung von Reichstädt im Rahmen der allgemeinen Besiedelung des Osterzgebirges um 1200
erfolgte. Vorher war das Erzgebirge ein großes, unbewohntes Waldgebiet, Miriguidi
genannt. Nur selten wurde es von Menschen durchstreift; meist waren es Slawen, die
zur Jagd oder zum Fischfang hier eindrangen. Als sicher gilt, daß die ersten Bewohner Bauernfamilien waren, die als Siedler aus westdeutschen Gebieten hierher kamen und in dem langgestreckten Tal eine "reiche Stätte", einen großen Platz also, zur Anlage eines Waldhufendorfes vorfanden. Völlig unwahrscheinlich ist dagegen, daß diese ersten Einwohner, wodurch auch immer, zu solchem Reichtum kommen konnten, daß sie das Wort "reich" aus diesem Grund in den Ortsnamen aufnahmen. Denn die Menschen, die hier einst wohnten, führten ein arbeitsames und entbehrungsreiches Leben als Bauern, Gesinde, Handwerker oder auch beim mühsamen Versuch, Bergbau zu betreiben. Zudem raubten Kriege ihnen immer wieder die spärlichen Ergebnisse ihrer Arbeit. Die Geschichte Reichstädts wurde wesentlich
durch das Schloß mit Rittergut und einer
großen Schäferei beeinflußt. Das Schloß von 1535 ist Nachfolger einer einst
befestigten Anlage und wurde im 18. Jahrhundert im barocken Stil umgebaut. Nachdem die
Familie von SCHÖNBERG, deren Besitz es seit 1717 war, 1945 enteignet wurde, wurde das
Schloß als Kulturhaus, Kindergarten und zuletzt als Kreispionierhaus genutzt.
Bekanntester Gast in ihm war übrigens der russische Zar Alexander I mit seinem Stabe im
Jahre 1813. |
Rudolf Sigismud BlochmanBekannt ist Reichstädt als Geburtsort Rudolf Sigismund Blochmanns, Wegbereiter der deutschen Gastechnik und -industrie. An ihn erinnert ein Gedenkstein, erst 1996 am Grundstück des Pfarrhauses aufgestellt, in dem Blochmann 1784 geboren wurde. Er war ein hervorragender Mechaniker, dem es - neben vielen anderen Leistungen - zu verdanken ist, daß Dresden die erste deutsche Stadt war, die ohne ausländische Hilfe ein Gaswerk bauen konnte. Aber auch mehrere seiner in Reichstädt geborenen Brüder wurden weithin bekannt, so z. B. Karl Justus BLOCHMANN, Pädagoge, 8 Jahre lang Mitarbeiter Pestalozzis, später Direktor einer eigenen Erziehungsanstalt in Dresden, und Heinrich August BLOCHMANN, der in der 1875 erschienenen "Allgemeinen Deutschen Biographie" als einer der "intelligentesten Landwirte" seiner Zeit bezeichnet wird. |
Vereine
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Elferat Reichstädt e.V. Herrengasse 3, 01744 Dippoldiswalde Hauptstr. 20, 01744 Reichstädt |
Vorsitzender: Heiko Betz Präsident: Ralf-Johannes Heerklotz |
Heimatverein
"Reichstädter Windmühle" e.V. Siedlung 9, 01744 Reichstädt |
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Jugendclub Reichstädt e.V. Straße 8a, 01744 Reichstädt |
Vorsitzender: Gregor Borman |
Landsportverein Reichstädt
e.V. Ruppendorfer Straße 3, 01744 Reichstädt |
Vorsitzender: Harald Schuster |
"Rassegeflügelzuchtverein"
Dipps u. Umgebung e.V. Hauptstraße 70, 01744 Reichstädt |
Vorsitzender: Werner Weinhold |
Tennisclub Reichstädt e.V. Obercarsdorfer Straße 13, 01744 Reichstädt |
Vorsitzender: Annelies Goldhammer |